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  Reiseberichte aus Siam IV
 
 

THAILAND

Reiseberichte und
Tagebuchaufzeichnungen
aus Siam IV
- siehe auch "historische Karten I", "historische Karten II",
"historische Karten III",
"historische Postkarten" und "historische Fotos" -


--  Berichte von Finlayson, Pires, Prinz Heinrich von Preußen
und Merklein --




Die Gesandtschafts-Reise
nach Siam und Hue

von

George Finlayson

in den Jahren 1821 bis 1822

 

Vorwort des Übersetzers

Diese Reisebeschreibung kam im vorigen Jahre (1826) zu London bei John Murray heraus und wurde von dem Herausgeber Raffles dem hohen Gerichtshof der Direktoren der Ostindischen Compagnie, durch welche die Mission mit Allem, was wissenschaftliche Untersuchungen befördern konnte, ausgestattet war, zugeeignet.

Einleitung

Im Jahr 1821 schickte der Generalgouverneur von Bengalen eine Gesandtschaft an die Höfe von Siam und Cochin-China, welche die Eröffnung eines freundlichen Verkehrs zwischen diesen Ländern und den Britischen Besitzungen und die Eröffnung eines freien Handels von beiden Seiten zum Zweck hatte.

Es ist bekannt, dass die Gesandtschaft nicht den erwarteten Erfolg hatte; wenig oder kein Vorteil ward unserem Handel dadurch verschafft, aber der Grund zu einem freundlichen Verkehr ward wenigstens durch diesen Besuch gelegt und die gemachten Erfahrungen können vielleicht einen künftigen Versuch, der unter günstigeren Umständen gemacht wird, erleichtern.

Jedenfalls ward dadurch eine Gelegenheit eröffnet, uns eine schätzbare Kenntnis von bis jetzt fast noch unbekannten Ländern und Völkern zu verschaffen; und in dieser Rücksicht möchte der Inhalt folgender Blätter interessant genug erscheinen, um ihre Bekanntmachung zu rechtfertigen; sie sind fast wörtlich dem Privattagebuch des nun verstorbenen Hrn. George Finlayson entnommen, welcher bei der Gesandtschaft als Wundarzt und Naturforscher angestellt war, der aber leider, zu früh für seine Freunde und die Wissenschaft, ein Opfer seiner unermüdlichen Anstrengungen in der Erfüllung seiner Berufspflichten ward und auf der Rückreise nach England starb, ehe er noch die Durchsicht und die Anordnung seines Tagebuches hätte besorgen können.

Dieses Tagebuch, in seinem unvollendeten und ungeordneten Zustande nebst allen, von Hrn. Finlayson während der Gesandtschaftsreise gemachten, sehr schätzbaren naturhistorischen Sammlungen, ist in das Museum der Ostindischen Compagnie niedergelegt worden, wo es durch die liberalen Anordnungen der Direktoren der Ansicht aller derer offen stand, welche die Sache interessierte. Hier wird nun dasselbe, mit der Erlaubnis des Dr. Somerville, dem Publikum übergeben, und zwar in ganz einfacher Gestalt; solche Werke bedürfen ja weiter keiner Empfehlung, als die Gewissheit ihrer Echtheit und Wahrheit.

Dieses Tagebuch jedoch will nicht eine offizielle ausführliche Erzählung von den Verhandlungen und dem Verfahren der Gesandtschaft geben; davon bringt es nur so viel bei, als ein gewöhnlicher Beobachter, der zugleich Zeuge der Begebenheiten ist, beizubringen pflegt: es beschäftigt sich vielmehr vorzüglich mit dem, was uns das Land, den Charakter, die Einrichtungen und Sitten der dortigen Völker kennen lehren kann.


Es würde sehr leicht gewesen sein, das Werk durch Anmerkungen und ausführliche Erläuterungen zu vergrössern, auch war es eine zeitlang Absicht, einen Anhang von Kupfertafeln zu geben, welche die, während der Reise gesammelten, naturhistorischen Gegenstände, welche zahlreich und oft sehr wichtig sind, darstellen sollten: allein der Herausgeber wollte das Werk nicht zu sehr verteuern und gab seinen Plan auf.

Teils aus demselben Grunde, mehr aber noch, weil sich die Nachricht verbreitete, dass Hr. Crawfurd, der an der Spitze der Gesandtschaft stand, ein ähnliches Werk herauszugeben Willens sei, ward es für zweckmässig erachtet, das Werk nicht durch Staatssachen und Gesandtschaftsverhandlungen zu vergrössern, auch nicht tief in den öffentlichen Zustand der bereisten Länder einzugehen, oder die verschiedenen, oft verwickelten Interessen zu untersuchen, wie es der Leser vielleicht sehr wünschenswert finden möchte; denn alles dieses gehört mehr in den Bereich der erwarteten Schrift des Hrn. Crawfurd.

Einige Worte jedoch müssen wir erst noch über den, leider zu früh verstorbenen Verfasser sagen:

George Finlayson war zu Thurso in Schottland von armen und geringen, aber geachteten und braven Eltern geboren. Er hatte zwei Brüder, die, gleich ihm, frühzeitig durch den Tod aus einer glücklichen Laufbahn herausgerissen wurden.

Die Umstände, durch welche Donald, der Ältere, und später auch George in diese Laufbahn eintraten, waren folgende:

Als während des letzten Krieges Dr. Somerville die Aufsicht über das Medizinalwesen der Armee in Schottland führte, brauchte er einen Sekretär; die Beschaffenheit seiner Obliegenheiten machte es natürlich wünschenswert, dass ein solcher einige Kenntnis der Medizin hätte; auch wünschte er zugleich, durch die Besoldung dieser Stelle irgend einen jungen verdienstvollen Mann in der Betreibung seiner Studien zu unterstützen. Er wandte sich deswegen an Dr. Thomson, Professor der Wundarzneikunst auf der Universität zu Edinburgh, und vertraute ganz dem gütigen Urteil und dem unparteiischen Eifer, den dieser Gelehrte so oft schon bei der Unterstützung manches bescheidenen Verdienstes an den Tag gelegt hat. Dr. Thomson nannte auf der Stelle einen jungen Mann, der jede Forderung erfüllte und der einen notdürftigen Unterhalt durch Privatunterricht sich verschaffte. Donald Finlayson wurde also vorgestellt und angenommen. Ausserordentlicher Eifer in der Erfüllung jeder Pflicht, verbunden mit dem ernstlichen Bestreben, sich die Zufriedenheit seines Vorgesetzten zu erwerben, waren hervorstechende Züge seines Charakters. Er hatte sehr gute lateinische, griechische und französische Schulkenntnisse, war ein vortrefflicher Botaniker, ein kundiger Anatomiker und wohl bewandert in den übrigen midizinischen Wissenschaften. Er zeigte einen brennenden Eifer in der Erwerbung jeder Wissenschaft, die nur einigermassen ein Interesse erregte. Früher hatte er weniger Gelegenheit gehabt, sich Weltkenntnis zu erwerben, und er war sich wohl eines gewissen linkischen Wesens bewusst, das aus diesem Mangel entstand; aber auch hierin suchte er auf alle Weise sich zu vervollkommnen und nahm mit der grössten Dankbarkeit jeden Wink auf, den man ihm über diese Sache gab.

Als seine akademischen Studien vollendet waren, hielt ihn Dr. Somerville für fähig, einer höheren Anstellung zu genügen und veranlasste ihn, zur Armee zu gehen; zugleich versicherte er ihn seiner vollkommenen Zufriedenheit und äusserte, dass, wenn er einen Bruder hätte, er ihn gern als seinen Nachfolger annehmen würde. Nun nannte Donald seinen Bruder Georg (um dessen Erziehung er sich sehr verdient gemacht hatte) und bezeugte, dass er in jeder Rücksicht noch viel passender sei, als er selbst; er empfahl ihn also auf das Dringendste.




Thung Wua Leam, Saphli / Chumphon
Foto: Werner Dackweiler

George trat nun in diese Stelle ein und erfüllte in jeder Rücksicht Alles, was man von ihm erwartet hatte; er erwarb sich so sehr die Gunst des Dr. Somerville, dass dieser ihn als Hausgenosse in seine Familie aufnahm; er war überhaupt von Allen geliebt, die ihn kannten. Nach Beendigung seiner Studien brachte sein Prinzipal ihn ebenfalls bei der Armee unter; und es ist eben so sehr ein Zeichen der edlen Gesinnungen dieses achtenswerten Mannes, als es für seine Beurteilungskraft ehrenvoll ist, dass nur eine Stimme darüber herrscht, wie diese beiden, von ihm protegirten Brüder sich nicht nur durch ihre treue Pflichterfüllung, sondern auch durch ihre Humanität gegen Kranke und Verwundete auszeichnen. Donald war als Assistant-Wundarzt beim 33ten Regiment, sowohl während der ermüdenden Gefechte, welche der Schlacht von Waterloo vorhergingen, als auch an dem denkwürdigen Tage selbst, tätig. Aber auf dem Marsche seines Regiments nach Paris verschwand er und es ist höchst wahrscheinlich, dass er als ein Opfer der Marodeure fiel, die, wegen des völlig aufgelösten Zustandes der fliehenden Armee, die ganze Gegend erfüllten.

Zwar nahm späterhin George Urlaub, um, womöglich, von dem Schicksal des unglücklichen Bruders sichere Kunde zu bekommen; allein seine Bemühungen waren vergeblich, denn er konnte die Spur nur bis in die Nähe von St. Quintin verfolgen, wo derselbe eine Höhle untersucht haben sollte. Dieses traurige Los eines Bruders, dem er so viel zu verdanken hatte, machte einen solchen Eindruck auf ihn, dass es fast Pflicht der Menschenliebe war, ihn so weit als möglich von dem Schauplatz einer so schmerzlichen Begebenheit zu entfernen. Sir James Macgregor kam willig und gern den Bitten des Dr. Somerville entgegen, welcher wünschte, den George Finlason bei dem Medizinalstabe angestellt zu sehen, der eben auf Ceylon errichtet werden sollte, und zwar unter der Leitung von Dr. Farrel, der gewiss mehr, als irgend ein Anderer, fähig war, den Wert und die Talente dieses jungen Mannes zu beurteilen und zu würdigen.

In Ceylon war er unermüdlich in botanischen und naturhistorischen Studien, und er widmete ihnen alle Zeit, die ihm seine amtlichen, sehr beträchtlichen Geschäfte übrig liessen. Nach einem mehrjährigen Aufenthalt auf dieser Insel, ward er durch die Gunst des Sir James als Wundarztgehilfe beim 8ten königlichen Regimente, leichte Dragoner, nach Bengalen versetzt. Er hatte die Freude, zu erfahren, dass sein Regiment in der Nähe der Himalaya-Gebirge stand, denn seine Reise dahin musste ihm je herrliche Gelegenheit darbieten, eine so grosse Strecke unbekannter Länder zu untersuchen; während sein dortiger Aufenthalt ihm Alles versprach, was ein, für die Naturwissenschaften begeistertes Gemüt bezaubern konnte.

Folgender Auszug aus einem Brief, den er bei seiner Abreise von Ceylon an seinen Freund und Gönner, Dr. Somerville, schrieb, offenbart seine damaligen Hoffnungen und Aussichten, und gibt überhaupt über seinen Charakter und seinen Geist einiges Licht.

Kandy, den 6. Juli 1819.
"Ich habe meine Anstellung als Assistenz-Wundarzt beim 8. Dragonerregiment vernommen. Ich habe über diesen Gegenstand ein sehr höfliches Schreiben vom Generaldirektor, dem ich sehr dankbar wegen dieser Anstellung bin, erhalten. Ich konnte meine Besorgnis nicht aufgeben, dass mir die Stelle eines Hofspitalgehilfen übertragen werden möchte, und wenn dies nicht geschehen ist, so weiss ich wohl, dass ich es nur den Vorstellungen und Vermittlungen zu verdanken habe, die Sie und Hr. Reid meinetwegen getan haben. Mit meiner Lage auf dieser Insel hatte ich vollkommen Ursache, zufrieden zu sein, und nicht ganz ohne Schmerz verlasse ich dieselbe. Durch die Güte des Dr. Favell waren meine Obligenheiten und Verhältnisse stets so, dass sie mir nur angenehm sein konnten. Ihren, bei einer früheren Gelegenheit mir erteilten Rat habe ich nicht aus der Acht gelassen, und schon sehe ich mich, durch die Aufmerksamkeit meiner Freunde, im Besitz mehrerer hundert Pfunde, eine Summe, die alle meine Wünsche übersteigt. Ich zweifle deswegen, ob meine Umstände bei der Versetzung nach Indien gewinnen werden, wo, obgleich die Besoldung stärker ist, die Lebensart viel mehr Aufwand erfordert; auch kann ich als zweiter Assistant nicht erwarten, dass mir die Behandlung der Kranken übertragen werden wird. Nichtsdestoweniger hat die Versetzung auf jene Stelle einige höchst angenehme Seiten. Mein Regiment ist in Merut stationiert, an der Grenze der oberen Provinzen des Bengalischen Gouvernements, so dass ich wohl von Calcutta eine Reise von einigen tausend Meilen zu machen haben werde, ein Umstand, der selbst ein Heer von Schwierigkeiten überwiegt. Ich bin entzückt, einen so bedeutenden Teil des Erdbodens kennen zu lernen, und die Reise kann nur interessant und, ich hoffe, nützlich für mich sein."

Als sein Regiment nach Europa zurückkehrte, blieb er zurück und begleitete als Arzt und Naturforscher die Gesandtschaft nach Siam und Cochin-China. Auf dieser Reise ward seine Gesundheit bald durch die ausserordentlichen Anstrengungen, mit welchen er seine naturhistorischen Studien betrieb, untergraben; kaum vermochte er Bengalen wieder zu erreichen und sich nach Europa nur mit weniger, oder vielmehr keiner Hoffnung der Wiedergenesung einzuschiffen. Er starb, wie schon erwähnt worden ist, auf der Heimreise zum Vaterland.

Folgende Auszüge aus einigen seiner letzten Briefe wird man nicht ohne Teilnahme lesen:

 


George Finlayson (1827) - Reise nach Siam und Hue

 

Einleitung / Briefe
Siam, den 15. Juni 1822.
Schon sind es nun drei Monate, dass wir in der Hauptstadt von Siam, Bangkok, angekommen sind, und noch immer waren wir nicht im Stande, unser Schiff über die Sandbänke des Flusses zu bringen; und wahrscheinlich müssen wir länger hier verweilen. Ich habe hier nur wenig Gelegenheit gehabt, naturhistorische Beobachtungen von irgendeiner Art anzustellen. So gross ist die Wachsamkeit des Volkes über alle unsere Handlungen und ein so unüberwindliches Hindernis setzt das Misstrauen desselben allen solchen Untersuchungen entgegen. Jedoch haben wir einige Beobachtungen über die Sitten des Volkes, die Religion etc. gemacht, die ihnen vielleicht einmal nicht uninteressant sein werden.

Überhaupt, was denken Sie von meinen kurzen und einfachen Skizzen über unsere Reise hierher und nach Cochin-China? Kann ein solches Werk wohl jetzt von einigem Interesse sein, nachdem die Gesandtschaft nach China und der Schiffsbruch Alceste die allgemeine Teilnahme in Anspruch genommen haben? Ich besitze keineswegs die Eitelkeit eines jungen Schriftstellers; ich frage dies nur deswegen, um Ihre wahre Meinung kennen zu lernen, nach der ich mich mehr richten möchte, als nach meiner eigenen.



aboutpixel.de/Rainer Sturm

Ich weiss nicht, ob unsere Sendung in politischer und kommerzieller Hinsicht so wichtig ist, dass sie Ihre Aufmerksamkeit oder Neugierde erregen kann. Von dem König von Siam kann man mit Recht sagen, was Voltaire von irgend einem babylonischen Könige sagt: il se croit le plus grand roi la terre, parceque tout le monde le lui dit. Nach seiner Meinung ist selbst das himmlische Reich (China) klein gegen seine Besitzungen.

Die Furcht scheint nur zu sehr gegründet zu sein, dass unsere Gesandtschaft gleiches Schicksal mit allen den unzähligen Versuchen haben werde, die schon für die Begründung eines freundschaftlichen und kommerziellen Verkehrs mit den Völkern jenseits des Ganges gemacht worden sind; es ist nicht zu vermuten, dass unser Handel durch diese Sendung etwas gewinnen werde. Als wir in diesem Lande ankamen, waren wir mit so manchen Dingen ganz unbekannt, deren Kenntnis doch in den Geschäften und Verhandlungen mit einem solchen Volke von der höchsten Wichtigkeit ist. Ein langer Friede, den diese Nation aber meh der Schwäche und Geringfügigkeit ihrer Feinde als ihrer eigenen Kraft zu danken hat, gab dem König und einem oder zwei Ministern Zeit, sich in Handelsspekulationen einzulassen. Der König also ist hier Kaufmann, und fast der einzige; dieser Umstand ist sehr wichtig und wohl zu beachten.



aboutpixel.de/Karin Reich

Die Erfolge der ersten Versuche dieser Art übertrafen die Erwartungen der Regierung und liessen sie auf Vermehrung der Landesprodukte denken. Ganz dem früheren Verfahren entgegen, wurden nur chinesische Kolonisten eingeladen und jetzt hält man sie fast für eben so zahlreich, als die Eingeborenen. Die Wirkungen davon zeigten sich augenblicklich. Die Produktion des Zuckers allein, die vorher ganz vernachlässigt wurde, hat sich in den letzten Jahren auf eine erstaunliche Weise gehoben. Der nämliche Fall ist es mit den übrigen Handelsartikeln, als Pfeffer, Kardamom etc.




Nicht zufrieden mit dem Handel nach China, wünscht die Regierung auch europäische Schiffe in ihren Häfen zu sehen; eine Partei im Staate (die nämlich, welche die Handelsangelegenheiten verwaltet) möchte gern den Handel mit den Europäern begünstigen; eine andere hingegen (und dies sind gerade die gewichtigsten Ratgeber des Königs), ist allen Veränderungen in den bestehenden Gebräuchen entgegen, obgleich auch ihr die Ankunft europäischer Schiffe nicht missfällt. Bis jetzt sind die Einrichtungen, die sich auf den europäischen Handel beziehen, noch fast ganz prohibitorisch.

Es wäre unnütz noch etwas über die Ursachen des Fehlschlagens unserer Sendung zu sagen; ich weiss nicht, ob wir eine bessere Aufnahme an dem Hofe von Cochin-China finden werden; denn dorthin begeben wir uns, wenn wir erst hier wegkommen können. Was die Art betrifft, wie diplomatische Verhandlungen in diesem Teil der Welt geführt werden, so haben wir vielleicht von Glück zu sagen, wenn wir ohne Beleidigungen und Misshandlungen dieses Land verlassen können.

Aus einem anderen Briefe vom 25. Dezember 1822
Soweit sind wir nun auf unserem Rückweg nach Bengalen, nach einer mehr als dreizehnmonatlichen Abwesenheit. Ich kehre mit naturhistorischen Sammlungen zurück, die, hoffe ich, dem obersten Gouvernement nicht als unwichtig erscheinen werden. Ich habe viele und manche interessante Volksstämme gesehen, und meine Hoffnungen sind in jeder Hinsicht befriedigt worden: aber meine Gesundheit ist auch, ich fürchte für immer, zerstört. Lunge und Leber ist im höchst krankhaften Zu stand; ich habe mich zu sehr den Einwirkungen der Witterung ausgesetzt. Die nächsten zwei Monate werden nun entscheiden, ob ich wiederhergestellt werden kann, oder nicht. Die kühle Witterung ist gerade jetzt eingetreten, vielleicht ist sie mir wohltätig. Es ist jetzt seit Monaten das erstemal, dass ich die Feder ergreife, darum erwarten Sie nicht viel. Ich zweifle, ob wir viel durch unsere Negotiationen gewonnen haben; Siamesen und Cochinchinesen sind zu übermütige Völker. Der König von Siam gab zwar der Gesandtschaft eine Audienz, aber der König von Cochin-China, ganz dem Benehmen seiner Vorfahren zuwider, wollte die Sendung des Generalgouverneurs von Bengalen nicht annehmen; es sei, bemerkte er, an seinem Hofe Sitte, nur den Gesandten von Königen Audienz zu erteilen, der Generalgouverneur müsse sich an seinen Minister wenden. Die Angelegenheiten der Gesandtschaft wurden also mit dem letzteren verhandelt. Cochin-China bietet dem Reisenden ein ganz ausserordentliches Schauspiel dar. Die Hauptstadt Hue ist mit Befestigungen umgeben, die man selbst in Europa für sehr stark halten würde. Ich habe ein Tagebuch über alle Vorkommmeheiten geführt, und es ist von ziemlicher Ausdehnung; ich hoffe, dass es meine Freunde eine oder zwei müssige Stunden angenehm unterhalten wird.

 


aboutpixel.de/Jürgen Palme




THE SUMA ORIENTAL OF
TOME PIRES

AN ACCOUNT OF THE EAST, FROM THE RED SEA
TO JAPAN, WRITTEN IN MALACCA AND INDIA IN
1512-1515


Kingdom of Siam and its ports.
 

 

There are three ports in the kingdom of Siam on the Pegu side, and on the Pahang and Champa side there are many. They all belong to the said kingdom and are subject to the king of Siam. The land of Siam is large and very plenteous, with many people and cities, with many lords and many foreign merchants, and most of these foreigners are Chinese, because Siam does a great deal of trade with China. The land of Malacca is called a land of Siam, and the whole of Siam, Champa and thereabouts is called China.

The kingdom of Siam is heathen. The people, and almost the language, are like those of Pegu. They are considered to be prudent folk of good counsel. The merchants know a great deal about merchandise. They are tall, swarthy men, shorn like those of Pegu. The kingdom is justly ruled. The king is always in residence in the city of Odia. He is a hunter. He is very ceremonious with strangers; he is more free and easy with the natives. He has many wives, upwards of five hundred. On the death [of the king] it has as king a person of the blood [royal], usually a nephew, the son of a sister, if he is suitable, and if not there are sometimes agreements and assemblies [to decide] who will be the best. Secrets are closely kept among them. They are very reserved. They speak with well-taught modesty. The important men are very obedient to the king. Their ambassadors carry out their instructions thoroughly.

Through the cunning [of the Siamese] the foreign merchants who go to their land and kingdom leave their merchandise in the land and are ill paid; and this happens to them all--but less to the Chinese, on account of their friendship with the king of China. And for this reason less people go to their port than would otherwise] go. However, as the land is rich in good merchandise, they bear some things on account of the profit, as often happens to merchants, because otherwise there would be no trading.
 


aboutpixel.de/Canjak

There are very few Moors in Siam. The Siamese do not like them. There are, however, Arabs, Persians, Bengalees, many Kling, Chinese and other nationalities. And all the Siamese trade is on the China side, and in Pase, Pedir and Bengal. The Moors are in the seaports. They are obedient to their own lords, and constantly make war on the Siamese, now inland and now in Pahang. They are not very warlike fighting men. The said Siamese wear bells like the men of Pegu, and no less but just as many. The lords wear pointed diamonds and other precious stones in their privy parts in addition to the bells--a precious stone worn is according to the person or his estate.

Duties and coinage in Siam. The foreign merchants in Siam pay two on every nine, and the Chinese pay two on every twelve. The bahar weighs the same as it does in China, neither more nor less. The Siamese gold and silver cate is equivalent to a Malacca cate and a half. Cowries, like those current in Pegu, are current throughout the country for small money, and gold and silver for the larger coins. This money is worth the same as we have said for Pegu. And there seems to be no doubt that they pay one in fifteen on the goods going out, because the truth is that they pay duties of two in ten on everything in Siam.
 


aboutpixel.de/Andreas Diiberner

Ports in Siam going towards Malacca on the Pegu side. The nearest to the land of Pegu, to Martaban, is Tenasserim (Tenaçarj) and then Junkseylon (Juncalom) and then Trang (Terrãm) and Kedah (Quedua), and it is a port of the kingdom of Kedah which is tributary to it. And from Kedah to Malacca they are all tin places, as we have already said in the kingdom and district of Malacca.

This had to be [mentioned] before we speak of Kedah, so that it should be in order. Ports in the kingdom of Siam on the China side.

Beginning from Pahang (Pahãao) and Trengganu (Talimgano), Kelantam (Clamtam), Say, Patani (Patane), Lakon (Lugor), Martarã, Callnansey, Bamcha, Cotinuo, Peperim, Pamgora are all ports belonging to lords of the land of Siam, and some of these are kings. They all have junks; these do not belong to the king of Siam, but to the merchants and the lords of the places; and after these ports there is the river of Odia, where they go up to the city--a river where boats and ships can go, wide and beautiful.

River of Kedah (Quedaa). Kedah is a very small kingdom, with few people and few houses. It is up a river. There is pepper there, a matter of four hundred bahars a year. This pepper goes by way of Siam to China, with that which they bring from Pase and Pedir also. When any ship comes to Tenasserim and to the ports of Siam it comes to Kedah to sell its merchandise also, and the people from the tin districts buy and take gold, because Kedah is a trading country; and they get to the land of Siam in three or four days by land, and they take the merchandise from Kedah to Siam

The kingdom of Kedah is almost bounded on one side by Trang (Terrão), and on the other by the end of the kingdom of Malacca and by Bruas (Baruaz Kedah trades with Pase and Pedir, and the people of Pase and Pedir come to Kedah every year. One ship comes from Gujarat to the ports of Siam, and comes to Kedah and takes in a cargo of the pepper there is in the country, and from there it sometimes goes back to Pase and Pedir to finish taking in its cargo, and it takes the tin from Bruas, Selangor (Çalamgor) and Mjmjam.

Kedah is under the jurisdiction of the king of Siam, and they go to Siam by the Kedah river. Kedah has rice in quantities, and pepper A great deal of merchandise from China is used in Kedah; and Kedah does not have junks, it has lancharas. It is a country. It does good trade. Because of their proximity, cloth in Kedah is worth the same as in Malacca.

Now we will go on to Siam on the China side, and after having finished talking about Siam, and about some of its ports, we will enter into the kingdom of Cambodia.

Merchandise in Siam which used to come to Malacca at the time when they traded with it. Foodstuffs. There is a great abundance of rice in Siam, and much salt, dried salt fish, oraquas[6], vegetables; and up to thirty junks a year used to come to Malacca with these.

Merchandise. From Siam comes lac, benzoin, brazil[7], lead, tin, silver, gold, ivory, cassia fistula; they bring vessels of cast copper and gold, ruby and diamond rings; they bring a large quantity of cheap, coarse Siamese cloth for the poor people.

They say that the chief merchandise they take from Malacca to Siam are the male and female slaves, which they take in quantities, white sandalwood, pepper, quicksilver, vermilion, opium, azernefe, cloves, mace, nutmeg, wide and narrow muslins, and Kling cloths in the fashion of Siam, camlets, rosewater, carpets brocades from Cambay, white cowries, wax, Borneo camphor pachak which are roots like dry rampion, gall-nuts (gualhas), and the merchandise they bring from China every year is also of value there.

How long it is that the Siamese have not been coming to Malacca. The Siamese have not traded in Malacca for twenty-two years. They had a difference because the kings of Malacca owed allegiance to the kings of Siam, because they say that Malacca belongs to the land of Siam--They say that it is theirs and that twenty-two years ago this king lost Malacca, which rose up against this subjection. They also say that Pahang rose against Siam in the same way, and that, on account of the relationship between them, the kings of Malacca favoured the people of Pahang against the Siamese, and that this was also a reason for their disagreement.

They also say that it was about the tin districts which are on the Kedah side, and which were originally under Kedah, and were taken over by Malacca; and they quarreled for all these reasons, and they say that the chief reason was the revolt against subjection. After this the Siamese sailed against Malacca, and the Siamese were routed by the Malays, and [they say] that the Lasamane was the captain--who has therefore been held in great honour ever since.

What the Siamese trade now. The Siamese trade in China--six or seven junks a year. They trade with Sunda and Palembang (Palimbaão) and other islands They trade with Cambodia and Champa and Cochin China (Cauçhy), and with Burma (Brema) and Jangoma[8] on the main land, when they are at peace.
 


aboutpixel.de/Ute Weber

On the Tenasserim side Siam also trades with Pase, Pedir, with Kedah, with Pegu, with Bengal; and the Gujaratees come to its port every year. r! hey trade richly outside and liberally inside the country, but they are great tyrants.

King and lords of the kingdom of Siam. King Prechayoa[9] means lord of all, and after the king the Aja King and Capetit[10] is the viceroy on the Pegu and Cambodia side, and makes war on Burma (Bremao) and Jangoma. This Aja Capetit has many fighting men. Inside his own territory he is like the king of this land.
 


aboutpixel.de/Hubert Juranek

The second is the viceroy of Lakon (Loguor). He is called Poyohya (?)[11] He is governor from Pahang to Odia; Pahang (Pahãm), Trengganu (Talimgano), Chantansay, Patani, Lakon (Lugou), Maitaram, Calnãsey, Banqa, Chotomuj, Pepory, Pamgoray and other ports all have lords like kings, some of them Moors, some of them heathen. And in each port there are many junks and these navigate to Cambodia, Champa, Cochin China (Cauchij), and to Java and Sunda, and to Malacca, Pase, Pedir and to those of Indragiri (Andarguerij)[12], Palembang (Palimbão), and from these places to Patani. They have up to seven or eight hundred bahars of pepper every year, and every one of these ports is a chief port, and they have a great deal of trade, and many of them rebel against Siam; and thus viceroy very rich and a very important person--almost as important as the other, [of] Kampengpet (Capemtit).

The other is Vya Chacotay[13]. He is viceroy on the Tenasserim, Trang and Kedah side. He is the chief person. He has jurisdiction over them all. He is perpetual captain of Tenasserim. He is the lord of many people and of a land plenteous in foodstuffs.

Another is Oparaa[14]. He is secretary to the king. Everything passes through his hands and through the Concusa who is treasurer; and they say that both this Oparaa and the Concusa now have, I great authority with the king of Siam, although the Concusa is a man of low birth. It is customary in the kingdom of Siam for everything to go through these two people Oparaa and Concusa, and these two wrote to Malacca with the king of Siam.

 


FOOTNOTES

1Odia or Ayuthia, former capital of Siam, was destroyed by the Burmese in 1767, after a two years' siege. Barros writes Odia and Hudiá. Couto (Vl, vii, 9) gives an interesting description of 'the city of Odia, the principal of the kingdom of Siam, which lies forty leagues up the river' (Menam Chao Phaya). Odia was sometimes called Judea or ludia. Hobson-Jobson, s.v. Iudea

[2]All fol. 137r. of the Paris MS was left out in the Lisbon MS and in Ramusio; so these names cannot be collated as in other instances.

JUNCALOM--Junkseylon, an island and old port off the west coast of the Malay Peninsula. It is referred to by Galvão and Pinto, and appears for the first time in Diogo Homem's atlas of 1558 as jusalã.

TERR[Atilde]M--Trang, Tarang or Klong Trang, a river, port and town further south, in 7deg. 18' lat. N. It is mentioned by Barros (I, ix, 1) as Torrilo. The map of c. 1540 has toram. Some cartographers, as Dourado, placed torão south of Kedah; on the maps of D. Homem and Berthelot toraquc or Torram is also south of Kedah. In this case they meant perhaps the present Trang, in 4deg. 40', which appears on Rodrigues' map (fol. 34) as Rio do trom, i.e. Kuala Larut, bounded by Singa Besar Island on the north and Trong Island on the south.

[3] Later on, under the heading 'King and Lords of the kingdom of Siam', the names of these ports arc written as follows: 'pahãm/ talimgano/ chantansay/ patane/ lugoumai/ taram calnãsey banqa. chotomaj pepory pamgoray'. Barros (I ix, 1) says that along the coast up to the river Menão (Menam or Bangkok) there are the following notable towns 'Pao' which is the capital of the kingdom so called, Ponticão, Calantão, Patane, Lugor, Cuy, Perperij, and Bamplacot, which lies at the mouth of the river Menão., He also mentions the following 'towns which are sea ports' from Hudid (Bangkok) towards Malacca: 'Pangoçay, Lugo, Patane, Calantam, Talingano or Talingano, and Pam'. Ill, ii, 5.

CLAMTAM--Corresponds to Kota Bharu, at the entrance of the Kelantan River. The Calantão or Calantam mentioned by Barros. Dourado's atlas of 1580 has Rdeg. de calamtão, which is found also on later maps. SAY--Corresponds to Saiburi at the entrance of the Telubin River, in 6deg. 42' lat. N. The 1554 map of L. Homem has sera patane north of calatam; in D. Homem's atlas of 1558 there is r. serra between catatã and patane, and tei in Dourado's atlases. Then it appears again on an Eredia map (fol. 27) as Sea. Rio, between calantan Rio and PATANE; the atlas of c. 1615-23 has Sea between calantam and patane; Berthelot's map of 1635 has Scy between R. de calantam and Patane. J. V. Mills says that the `Sai River', as it appears on an ancient Chinese Wu-Pei-Chih chart, `represents what is now called the Telubin River. The earliest European map to mark the river is that of Homem (1558) who calls it "Seiia" [a misreading for r. serra as noted above]. Similar names appear on all the maps on which the river is named, down to at least 1850: the name "Telubin" does not appear until after that date'. Malaya in the Wu-Pei-Chih Charts, p. 36. However, the name survived in Saiburi.

LUGOR--Lakon roadstead and town. The map of c. 1540 has logor.

MARTARã--The next important port to the north is Bandon. But still further north there is an islet called Matra near the coast, in 10deg. 24' lat. N., southeast of M. Chum Pon. Is this connected with Pires' Martarã?

CALLNANSEY--Bang Kamma Sen, a small village on the coast, in 11deg. 2' lat. N.?

BAMCHA--Bang-taphang or Bang Sabhan, in 11deg. 12' lat. N.? Banagh in the Mohit. Pinto mentions several times this town or port of Banchá.

COTINUX--Further on called Chotomuj. Koh Ta kut, in 12deg. 15' lat. N.?

PEPERIM--Pechabury river and town. The Perperij of Barros. Perpji on the map of ca. 1540, and Peiper on Berthelot's map. On several later maps it appears as Piperi (see maps in L. Fournereau, Le Siam Ancien). On an early sixteenth-century Portuguese map by Miranda (in Aires, Fernão Mendes Pinto e o Japão) it is Piper, corresponding to the town of Pechabury, in 13deg. 6' lat. N. On the map published by Bowring, The Kingdom and People of Siam, end of vol. II, it still appears as Phiphri, on the north of the entrance of the river Pechabury in 13deg. 16'.

PAMGORAY--This must be the Pangoçay mentioned by Barros as the first port when going from Bangkok to Malacca. Pangoçay was identified as Bang Plassoy by Campos, Early Portuguese Accounts of Thailand, p. 11.

[4]The mouth of the river Bruas or Sungi Bruas is in 4deg. 28' lat. N. One of the villages near the sea is called Pengkalen Bahru today, and higher up the river there is a village of Bruas. Pires says later, when describing Baruaz, that in the 'Baruaz river there are two inhabited places (poveaçoes)'. Pinto (CXLIV) states that in 1544 he 'saw all the coast of the Malay, which is 130 leagues (from Malacca) to Junçalão, entering all the rivers of Barrahás, Salangor, Panágim, Quedá, Parlás, Pedão, and Sambilaõ Siaõ'. Dealing with Malacca, in 1614, Bocarro (xliv) mentions Barvas. The map of c. 1540 has brocs, between queda and pulo cahlam; L. Homem's map of 1554 has baruas between pemdam (Penang) and pulo sambilam (Sembilan); Dourado's atlases and other Portuguese maps have baruas between toram (Trang) and p. sambilaõ; Eredia's map of the Malay Peninsula (for. z7) has baruas immediately north of a cape corresponding to the Dindings; the Atlas of Janssonius (1658) still has Baruas. The Malacca Strait Pilot says that 'Sung) Bruas is a small river fronted by the mudbank extending from 5 to 9 miles off shore' but navigable by canoes for nearly 60 miles. It appears that the former port of Baruas or Bruas disappeared through silting.
 


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[5]Mjmjam--The map of c. 1540 has micham immediately north of cãlagor (Selangor, in 3deg. 21'). The name still survives in Mehegan Point, the south point of the mouth of Dinding River (4deg. 14') which 'has a deep and clear entrance and is said to be navigable by vessels drawing 15 feet (4m 6) . . . a distance of about 7 miles'. Malacca Strait Pilot. See below, p. 261.

[6]Arrack, here the distilled spirit from a palm. In some instances Pires seems to mean the palm-tree itself.

[7]Brazil-wood or sappan-wood, Caesalpinia Sappan Linn. In his description of Malacca, Resende refers to 'some sapam, which is a red wood for dyes not much inferior to that of Brazil'. Livro do Estado da India, fol. 377v. Two of the most important Brazilian species are Caesalpinia Brasilicasis Linn. and C. echinata Lam.

[8] CAUçHY, Cauchi; or Cauchy Chyna--Cochin China, called by the Malays Kuchi, whence the Portuguese Cauchi and Cochinchina. Cf. Hobson-Jobson. On the eastern part of the Cantino map there is champocochim and chinacochim. Rodrigues' map (for. 38) has coçhim da china at the head of a long and narrow gulf. See note on Champa (p. I 1 z).

BREMA--Burma. Mentioned by Barbosa and other sixteenth-century Portuguese writers as Berma. JANGOMA--Mentioned by several sixteenth-century Portuguese writers. 'The town and state of Siamese Laos, called by the Burmese Zimme, by the Siamese Xieng-mai or Chiang-mai, &c.' Hobson-Jobson, s.v. Jangomay.

[9]Rey tchayoa or prechayoa. Perchoaa in the Lisbon MS; Perchoa in Ramusio. This might suggest King Phrachai or Prajai; but he reigned after 1534. In Pires' time the king of Siam was Ramathibodi II, who died in 1529. Phra--' is addressed at court to the king,' in Burma and Siam. It is supposed to be a corruption of Skt. prabhu, an honorific title meaning 'lord or chief'. Hobson-Jobson, s.vv. Pra and Parvoe; Dalgado s.v. Precheu. From Pinto (clxxxix) it seems that Prechau was a title of the king of Siam, which agrees with Pires' Prechayoa: 'The king's highest title is Prechau Saleu, which in our language means holy member of God.' Gerini says that Pinto's Prechau is 'P'hrah Chau, the Sacred Lord, i.e. His Majesty; something like "Holy Tzar"` Historical Retrospect of Junkceylon Island, p. 13.

[10]Agii capitemte in the Lishon MS; Aiam campetit in Ramusio. Oya Kampengpet, the Governor of Kampengpet or Kamphengphet, the old Siamese city in 16deg. 30' lat. N. A fairly complete Portuguese map by Miranda, of the early eighteenth century (in Aires, Fernão Mendes Pinto e o Japão) has Campeng.

[11]Perajoa in the Lisbon MS, Peraia in Ramusio. Perhaps Pra Oya, meaning 'Lord Governor' According to Campos some cities and ports had a governor with the title of Oya or Phya. Op. cit., p. 11. Pinto (clxxxii) refers to the `Oyas, Conchalês and Monteos, which are supreme dignities above all the others of the kingdom of Siam. But referring to Lugor he says (xxxvi) there is there a viceroy whom they call Poyho in their language.

[12]All these names from Camboja to Palimbão were omitted in the Lisbon MS and in Ramusio. Barros (II, v, i), mentions Andraguerij, Albuquerque (Comentarios, III, xvii) refers to Dandargiri, and Castanheda (II, cxi) speaks of Andragide as a kingdom of Sumatra. Ribeiro's maps of 1527 and 1529 have adaragire. Andarguerij corresponds to the Indragiri River, which debouches on the east coast of Sumatra in 1deg. lat. S.

[13]Ajaa chacotai in the Lisbon MS, Aia Chatoteri in Ramusio. Oya Socotai, the Governor of Cocotay, Sukotai or Sukhothai, the old Siamese city in 17deg. lat. N. The map of Miranda has Socotay north-west of Campeng.

[14]Uparat was a title meaning literally `Second King' or `Vice King' in the kingdom of Siam. He `was, in fact, the Crown Prince', says Wood, A History of Siam, pp. 92-3.

 



Johann Jakob Merklein
  1620 - 1700

Auszug aus :

 "Wahrhaftige Beschreibungen
zweyer mächtigen Königreiche Japan und Siam"
Nürnberg 1663

-- J.J. Merklein, erster Deutscher der die Stadt Ayutthaya betrat. --
 
"Den 2. Juny sind wir glücklich vor den Fluß des Königreichs Siam gekommen, und den 3. hineingesegelt, bis an das Dorf Panthiophia, sonsten Bontempia genannt, und daselbst geankert.
Den 8. dito bin ich mit etlichen Wahren und 3o Kistlein japanischen Geldes, in einen Barken, nach der Königlichen Hauptstadt Judia, oder Odia, gesandt worden, und den 10. daselbsten angekommen.
Den 16. dito bin ich mit einer anderen Barken, mit Hirschhäuten beladen, wiederum abgefahren, und den 20. bey Bontempia ans Schiff gekommen :
So folgten auch täglich mehr Barken, mit Ladung für Schiffe, nach.
Als nun unsere Schiffe mit Hirschhäuten, Rochefellen, Borbori, Sappanholtz, Cocosöse, Calimbarcq, Gummilacra, und anderen mehr Wahren, beladen gewest, sind wir den 4. July wiederr abgesegelt.

Siam ligt auf 13 bis 16 Grad latitud. Sept. und 150. Gr. longilt. von Batavia 300. Meilen. Ist ein mächtiges und volkreiches Königreich, dessen Hauptstadt, Odia, ligt an einem schifffreichen Fluß, 28. Meilen vom Meer.

Diese Stadt ist groß, und volkreich; denn etliche schreiben, sie begreiffe bis in die 400000. Seelen in sich, welches ich ehe mehr als weniger zu seyn glaube : Denn die Stadt und Fluß wimmelt stetig von Leuten, Barken, Nachen, und Schelchen;
haben aber wenig große Schiffe.

Des Königs Palast, welcher auf der einen Seiten der Stadt ligt, ist auch mächtig groß, mit viel Thürmen (welche alle auswendig verguldt) geziert, also daß er, wie ein Goldberg, anzusehen.
Landwerts hinein, gibt es große Wälder, darinnen sehr viele Elephanten, Hirschen, und anderes Wild, sich aufhalten; denn der König stetig bey seinem Palast 3. oder 400 zahme Elephanten hält; und wann er will, kan er ihrer noch mehr bekommen. So werden auch jährlich viel tausend Stück Hirschhäute von Holländern und Chinesen aus dem Lande geführt.

Dieser König hat auch ein weissen Elephanten, vor welchem sch alle anderen Elephanten beigen, und ihre Reverenz thun, als der in hohem Werth gehalten wird.

Die Religion der Siamer betreffend, so sind sie Heiden, und die Abgöttischten, die ich auch jemals gesehen; Denn ihre Tempel, derer sie sehr viele im Land haben, sind in- und auswendig schön ausgeschnitten, und verguldt, und voll Bilder.Ich hab in einem Tempel , über 500. Bilder gesehen, die vom Fuß auf ganzt verguldt waren; Zwischen der Stadt, und dem Holländischen Haus, ist ein Tempel, welchen man etliche Meilen weit sehen kann; darinnen befindet sich ein sitzendes Bild, welches bey nahe oben anstösst, dessen kleinster Finger einer ist dicker, als ein zimlicher Mann um seinen Leib, und ist gantz und gar dick verguldt.

Sonsten sind die Inwohner von Statur und Farb, wie Peguaner, und Quinamer."




Ayutthaya um 1688, "Hauptpagode"






 Prinz Heinrich von Preußen

Reisen zu Wasser und zu Lande des Prinz-Admiral in Indien, China, Japan (1898-1900)

Quelle: Prinz Heinrich in Kiautschau, Conr. Fischer-Sallstein, Globus Verlag, von rado jadu 2000



 

Nach Korea. Prinz Heinrich von Preußen. Auf nach Siam. Im Reiche der weißen Elefanten.

Wieder begab sich Prinz Heinrich an Bord seines Flaggschiffes. Borlitz war inzwischen zum Offizier befördert und dem Gefolge des Prinz-Admirals zugeteilt worden; dadurch wurde er indessen nicht seiner Tätigkeit als Hofphotograph entbunden, im Gegenteil, Prinz Heinrich wünschte, daß er seine Kunst bis zum Ende der Reisen fortsetzte, da überall in der Heimat sich viel Interesse für diese Bilder zeigte.

Einige Photographien wurden in deutschen illustrierten Zeitschriften wiedergegeben und auch unsere Leser finden in diesem Buch eine Anzahl schöner Momentaufnahmen, die während der Reise entstanden und häufig die allen Deutschen so wohl bekannte und sympathische Gestalt des Prinzen Heinrich zeigen.

Die Reise ging dieses Mal nach Söul, der Hauptstadt von Korea. Der Schattenkönig von Korea, der zwischen japanischem, englischem, besonders aber russischem Einfluß machtlos hin und her schwankt, ja vor seinem eigenen Volke zitterte, machte keinen besonderen Eindruck auf den deutschen Kaisersohn, doch verließ der Prinz das Land mit der Überzeugung, daß es der Kultur bereits erschlossen und es nur eine Frage der Zeit sei, wann Korea unter europäischem Einfluß eine wichtige Rolle im überseeischen Handel spielen wird.

Lange konnte der Prinz-Admiral dort nicht verweilen, denn in Kiautschau wurde ein Besuch erwartet, der in Kürze eintreffen mußte. Oft hatte der Prinz seiner hohen Gemahlin und seiner Söhne gedacht und war daher hocherfreut, als er die Nachricht erhielt, daß Prinzessin Heinrich von Preußen auf besonderen Wunsch seines kaiserlichen Bruders, der ihn dadurch eine besondere Freude bereiten wollte, auf dem Wege nach dem fernen Osten sei. Auf deutschen Boden, in der neuen deutschen Besitzung, traf sich nach so langen Monaten der Trennung das hohe Paar und nun folgten Tages des Glückes und der Freude. Auch Borlitz wurde der mutigen Prinzessin, die eine so weite Reise nicht gescheut, vorgestellt und er hatte die Genugtuung, Worte der Anerkennung für seine Bilder zu ernten.

Die Kolonie hatte große Vorbereitungen zum Empfange der hohen Frau getroffen, ein großes Festessen fand statt, Reunions, Ausflüge ins Land und zur Jagd wurden unternommen, und das gesellschaftliche Leben fing an, sich zu entwickeln, da auch die Damen mehrerer nach China abkommandierter Offiziere die Prinzessin begleitet hatten und nun als deutsche Hausfrauen wirkten. Aber nicht lange währten die schönen Tage glücklichen Beisammenseins; Prinzessin Irene sehnte sich zurück zu ihren Kindern, während Prinz Heinrich noch zurückbleiben mußte, denn seine Mission war noch nicht erfüllt und neue Reisen nach den Häfen Ostasiens standen bevor.

In allen Plätzen ermutigte er die dort ansässigen deutschen Kaufleute zum Ausharren im Kampf mit der mächtigen englischen Konkurrenz, denn deutscher Fleiß, deutsches Streben und können müssen sich die Welt erobern. Er half durch seinen Einfluß die Küstenschiffahrt Chinas zu fördern, die nun fast ganz in deutschen Händen ist und gab den deutschen Kolonien in Ostasien manchen Wink, der ihrer Fortentwicklung dienlich sein wird.

Unter den deutschen Kolonisten in Schanghai gründete er ein Freiwilligenkorps zum Schutze deutscher Interessen und stiftete für die schnell zu einer stattlichen Stärke angewachsene Kompagnie Achselklappen, damit die Mitglieder Gelegenheit hatten, die deutschen Farben überall in der Fremde zu zeigen.

So vergingen Monate in wohltätigen Werken des Friedens. Bald hier, bald dort erschien der Prinz-Admiral und ward den deutschen Ansiedlungen ein freigebiger Helfer und Berater. Gerade das war ja seine Mission und wahrlich, er hat seine Aufgabe gründlich gelöst.

Nur noch nach einem Reiche, dem Reiche des weißen Elefanten wollte der Kaisersohn das deutsche Banner tragen. In Siam erwartete der König Tschulalongkorn, der Europa bereist und als Gast am Kaiserhof in Berlin geweilt hatte, wo er bereits den Prinzen-Admiral Heinrich kennen gelernt, mit Ungeduld den Prinz-Admiral- Die Verhältnisse zwangen diesen jedoch, jenen Besuch bis zuletzt aufzuschieben. Und nun war die Zeit für den Prinzen gekommen, sich nach Siam, der Hauptstadt von Siam, einzuschiffen.

Nach einer glücklichen Fahrt erreichte das Flaggschiff des Prinz-Admirals an einem wunderbaren Morgen die Mündung des Menam. Ein merkwürdiger Hafen, der nur an seinem Leuchtturm erkennbar ist; ein schmaler Streifen Uferland, das auch nur von der Kommandobrücke aus sichtbar wird, ringsum in der ferne blaue Höhen, so präsentiert sich dem Seefahrer das Land des weißen Elefanten. Bald zeigt sich ein Mastenwald. Es sind Dampfer und Segelschiffe, die in langgestreckter Linie am flachen Ufer vor Anker liegen.

Langsam dampft der Kreuzer diese Kette verankerter Schiffe zu, als plötzlich eine Dampfnacht mit der siamesischen Flagge sich dem deutschen Schiff näherte.

Das war die Yacht des Königs, die die Aufschrift "Ubol Bolatit" trug und die beiden siamesischen Prinzen Prisdang und Waddhana an Bord hatte. Kaum hatte das Flaggschiff Anker geworfen, so legte die Königsyacht an dem deutschen Kriegsschiffe bei und die Prinzen mit ihrem Gefolge bestiegen das Deck des Kreuzers und begrüßten mit größter Liebenswürdigkeit den Prinz-Admiral.

Prinz Prisdang ist ein wohlgebildeter Herr, der wiederholt in Europa und Deutschland war, ein tadelloses Englisch spricht und in dieser Sprache gewandt die Wünsche des Königs von Siam übermittelte, welche dahin gingen, daß Prinz Heinrich seine eigene Yacht benützen möge, um Bangkok, das 25 Meilen am Menam landeinwärts liegt, zu erreichen. Prinz Waddhana trug einen siamesischen Galarock aus reichem Goldbrokat und machte einen vorteilhaften Eindruck. Die anderen Herren trugen die kleidsame siamesische Militäruniform, bestehend aus einem weißen Waffenrock mit Achselklappen, einem plunderhofartig geschlungenen Lendentuch, dazu weiße Kniestrümpfe mit Schnallenschuhen und einen Korkhelm mit goldener Spitze.

Dankbar nahm Prinz Heinrich die Einladung an, bestieg alsbald mit seiner Suite die königliche Yacht und sofort ging es den Menam hinauf. Bald befand sich die Yacht auf dem Pya Tschau Menam (der königlichen Mutter des Wassers), ein Fluß, der in Siam die gleiche Rolle wie der Nil in Ägypten spielt. Die Ufer sind mit Bambus und Palmen eingerahmt, hinter denen sich große Reisfelder ausdehnen.

Bei der kleinen Stadt Paknam befindet sich die Zollstation und ein auf einer Insel angelegtes Fort, daß den Fluß beherrscht. Die Stadt Paknam macht einen seltsamen Eindruck. Längs des Ufers liegen große Flöße und auf diese sind Holzhäuser mit hohen Giebeln aufgebaut. Weiter hinein im flachen Sumpflande stehen diese eigentümlichen Häuser auf Pfählen, kennzeichnen sich also richtig als Pfahlbauten. Auf höher gelegenen Punkten befinden sich Steinhäuser und diese machen einen guten Eindruck.

Auch ein altes holländisches Fort, mit Schlingengewächsen überwuchert, kam in Sicht. Hin und wieder zeigten sich, mitten im üppigen Grün, einige reizende Pagode. Der Fluß war mit Warenbooten, die einen aus Matten konstruierten, tonnenartigen Aufbau hatten, mit chinesischen Djunken und zierlichen Kanoes, die von Frauen gerudert wurden, belebt.
 


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Von Paknam aufwärts wurde der Strom immer belebter, so daß die Yacht sich förmlich durch ein Gewirr von Fahrzeugen hindurch winden mußte. Endlich zeigten sich schwimmende Häuser, dann die zahlreichen Schlote der Dampfkreisschälmühlen; große Segelschiffe waren hier und dort im Fluß verankert. Weiter den Strom hinauf lagen riesige Transportdampfer, Kanonenboote und einige größere Kriegsschiffe. Am östlichen Ufer präsentierte sich das große Zollgebäude und rechts wie links an den Flußufern traten aus dem üppigen Grün reizende Villen hervor. Schulgebäude, Tempel mit ihren glitzernden Spitzen wurden sichtbar und nun zeigten sich auch die weißen Mauern des königlichen Palastes, — Bangkok war erreicht.

Ein mit 30 Mann besetzte Galaboot näherte sich der hübschen Yacht, an deren Bord sich der Prinz-Admiral befand. Dieser stieg sofort mit seinem Gefolge in das schmucke Boot und fuhr in eine Straße schwimmender Häuser hinein, die sein lebhaftes Interesse erregte. Drei bis vier solcher Straßen zogen sich am Flußufer entlang. In diesen schwimmenden Häusern befanden sich Kaufläden, Werkstätten, Reismühlen und Lebensmittelhandlungen. Der Verkehr wurde durch kleine, nur von Frauen geführte Kanoes vermittelt.

Trotz der unendlichen Anzahl kleiner Fahrzeuge, die zwischen den schwimmenden Häusern umherruderten, wurde die Landungsstelle glatt erreicht und dort stand bereits eine grellrot ausgeschlagene Galakutsche des Königs, die den Prinzen Heinrich und die beiden siamesischen Prinzen aufnehmen sollte. Bald darauf trafen ein zweiter, ein dritter und noch weitere Wagen ein, die von scharlachroten Kutschen geleitet und von bunt uniformierten Lakaien umschwärmt waren. Nicht nur die deutsche, sondern auch die siamesische Suite, konnte sich nun per Wagen nach dem Palast des Königs begeben.

Dieses Sarahnrom genannte Palais war ein einstöckiges Gebäude, dessen Äußeres zwar dem siamesischen Geschmack angepaßt war, dessen Inneres aber eine rein europäische Einrichtung zeigte. Die der Parkseite zugekehrte Vorderfront enthielt die Prunkgemächer und diese mit allem denkbaren Luxus ausgestatteten Räume waren dem Prinz-Admiral und seinem Gefolge zugedacht; der ganze herrliche Palast mit seiner bestrickenden Umgebung war dem Prinzen Heinrich für die Dauer seines Besuches in Bangkok zur Verfügung gestellt worden. Die Residenz des Königs selbst befindet sich in der Stadt.

Borlitz, der sich unter dem Gefolge des Prinzen befand, nahm, nachdem er sich in seinem reich ausgestatteten Zimmer eingerichtet hatte, sofort seine Tätigkeit als Photograph wieder auf. Zwei siamesische Diener, recht interessante Leute in roter Kleidung, mit denen er sich indessen nur schwer verständigen konnte, waren ihm zugeteilt worden, und unter ihrer Begleitung begab er sich, während der Prinz in seinen Gemächern weilte, auf die Jagd nach guten Motiven. Zuerst machte er von dem eigenartigen, viereckigen Hof des Palais einige Aufnahmen und dann schwärmte er hinaus in die Stadt, wo er so ziemlich alles photographierte, was sein Interesse erregte: Siamesische Damen, reiche Siamesen in ihren farbenprächtigen Kostümen, und Straßenbettler, hübsche Ziegelbauten, Ansichten der merkwürdigen Wasserstraßen, weiße Elefanten, die als Heilige im Lande verehrt werden, Schiffe und landschaftliche Ansichten. Bis in die Nacht hinein arbeitete der junge Seeoffizier und bereicherte gleich am ersten Tage seine Kollektion um eine Stattliche Anzahl Aufnehmen.

Für den Nachmittag des folgenden Tages war der feierliche Empfang beim König vorgesehen. Zur festgesetzten Stunde fuhr eine Reihe prächtiger königlicher Galawagen am Palast auf. Eine Abteilung Gardereiter in scharlachroten Röcken, mit blauen Beinkleidern und weißen Helmen, mit Lanzen versehen, die weißrote Fähnchen trugen, auf schönen, heißblütigen Pferden, nahm vor dem Palais Aufstellung.

Als Prinz Heinrich mit den siamesischen Prinzen und dem ganzen Gefolge in den Wagen Platz genommen, teilte sich der Zug Gardereiter, nahm die königliche Equipage in die Mitte und fort ging es zur Residenz. Der Zug bewegte sich, von einer riesigen Menschenmenge begleitet, über eine große Brücke, erreichte dann die breite Kasernenstraße von Bangkok und fuhr eine Strecke an der weißen Mauer des königlichen Parkes entlang bis zum Hauptportal des Schlosses. Als Prinz Heinrich im Schloßhof, der eigentlich eine breite Straße bildet, ankam, stand dort eine Ehrenkompagnie Gardesoldaten mit fliegenden Fahnen, die sich vor dem Prinzen senkten, was einen feierlichen Eindruck machte. Die Fahrt ging weiter in einen zweiten Schloßhof hinein, und hier war abermals eine Abteilung Soldaten aufmarschiert, hinter der eine Musikkapelle Aufstellung genommen. Wieder senkten sich die Fahnen und nun stimmte das Musikkorps die deutsche Nationalhymne.

Das war eine angenehme Überraschung für den Kaisersohn. Von der imponierenden Freitreppe hielt der Wagen des Prinz-Admirals, dieser verließ ihn schnell und wurde am Fuße der weißen Treppe vom Oberzeremonienmeister, dem Prinzen Praschak Silpakom, einem Bruder de regierenden Königs, empfangen und ins Vestibül, von dort in den Audienzsaal geleitet.

In diesem ganz europäisch ausgestatteten, prächtigen Saal befand sich bereits der König, der Kronprinz, die Königin, sowie die Prinzen ersten Ranges. König Tschulalongkorn, oder wie der offizielle Titel lautet: Sombet Pra Paramindr Maha Tschulalongkorn ist ein hübscher Mann von mittlerer Größe; man wäre geneigt, ihn für einen Süditaliener zu halten. In seinem Auftreten zeigt er große Eleganz mit königlicher Würde, und seine überaus kleidsame Uniform macht ihn besonders sympathisch.
 

Alles Hofzeremoniell beiseite setzend, ging der König dem Prinzen Heinrich mit ausgestreckter Hand entgegen und begrüßte ihn in englischer Sprache. Der König von Siam darf einen fremden Fürsten, und wenn dies auch der mächtigste wäre, nie anders als in der Landessprache anreden, so verlangte es die strenge Hofetikette, aber in diesem Falle setzte sich der Monarch über alle Vorschriften hinweg.

Nach der herzlichen Begrüßung, bei der sich der König erkundigte, was das schöne Berlin, besonders aber Seine Majestät der Kaiser und Ihre Majestät die Kaiserin machten, wurden zuerst die beiden Söhne des Herrschers vorgestellt.
Der Kronprinz Mahawadji Runit ist eine interessante Erscheinung und etwa 14 Jahre alt. Die etwas kleine, schlanke Gestalt mit den lebhaften, klugen Augen machte einen vorzüglichen Eindruck auf den Prinz-Admiral. Der zukünftige Herrscher trug eine weiße Uniform mit einem Ordensband geschmückt, und um den Haarknoten auf dem Kopfe war ein lieblicher Blumenkranz geschlungen, Das frauenartig frisierte Haar war außerdem noch mit blitzenden Brillantnadeln geschmückt und über den Kniestrümpfen trug der Kronprinz goldene, mit kostbaren Edelsteinen besetzte Fußspangen.
 


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Der zweite Prinz, ein allerliebster Knabe, war ähnlich gekleidet und so zutraulich zu dem Prinzen Heinrich, daß er diesem, ebenso wie der König, die kleine Hand reichte. Nun erst wurde der Prinz-Admiral Ihrer Majestät der Königin Sawang Waddhana vorgestellt. Sie ist eine hübsche Dame von ungefähr 30 Jahren, von lichter, zarter Hautfarbe und schlankem Wuchs. Das dunkle Haar ist üppig, aber kurz gehalten, die Augen ausdrucksvoll und tief schwarz. In ihrem ganzen Benehmen verbindet sie eine mädchenhafte Zurückhaltung mit königlichem Selbstbewußtsein.

Die eigenartige Kleidung der Königin bestand aus einer Bluse mit engen Ärmeln aus Goldbrokat, die von einem mit Diamanten übersäten Gürtel zusammengehalten wurde. Dazu kam noch der lendenschurzartige Panung, ebenfalls aus feinstem Goldbrokat, Kniestrümpfe mit goldenen Fußspangen, Schnallenschuhe mit Diamanten besetzt, nebst einem Ordensstern auf der Brust. Aus ihrem weichen dunklen Haar leuchteten große Diamanten, und wo es an dem glänzenden Kleide nur immer möglich war, befanden sich Rubinen und andere Edelsteine.

Prinz Heinrich richtete einige freundliche Worte an die Königin, übermittelte ihr die Grüße vom deutschen Kaiserhause und der König selbst machte hierbei den Dolmetsch.

Nun, nachdem auch das Gefolge des Prinz-Admiral, sowie die Großen des Hofes von Siam vorgestellt waren, ging es zur Galatafel, wobei Prinz Heinrich der Königin galant den Arm reichte. Bei dem lukullischen Mahle wurde der deutsche Prinz angenehm überrascht, denn auf dem kostbaren Gold- und Silbergeschirr wurden ausschließlich deutsche und französische Gerichte aufgetragen. Bei der Tafel spielte die siamesische Musikkapelle deutsche und englische Weisen mit einer Fertigkeit, die die europäischen Gäste nicht genug bewundern konnten.

Bis spät in die Nacht hinein währte die Festlichkeit und dann zog sich Prinz Heinrich, abermals unter militärischer Begleitung in das ihm zur Verfügung gestellte königliche Palais zurück.

Am folgenden Tage machte der König seinen Gegenbesuch und zeigte bei dieser Gelegenheit seinem Gast die hervorragendsten Sehenswürdigkeiten von Bangkok. Borlitz, der auf allen Ausfahrten den Prinzen Heinrich begleitete, interessierte sich besonders für die weißen Elefanten, die früher wie Götter verehrt wurden, aber heute nur noch als glücksbringende Wesen betrachtet und hochgeschätzt werden.

Siam selbst ist ein Reich, dessen Größe Deutschland noch übertreffen dürfte, aber trotzdem nur eine Einwohnerzahl von etwa 12 Millionen besitzt. Die Siamesen sind mongolischer Abstammung, haben sich aber stark mit dem malaiischen und indischen Element vermischt. Sie sind von weicher und zarter Natur, was wohl auf ihren, mit brahmanischen Lehren durchsetzten Buddhismus zurückzuführen ist. Das tropische Klima, im Verein mit dem überaus reichen Boden, der kaum einen wirklichen Kampf ums Dasein aufkommen läßt, haben dieses Volk träge gemacht.

Die deutsche Flagge wehte längere Zeit, als eigentlich beabsichtigt war, in Siam. Prinz Heinrich hatte durch die großen Aufmerksamkeiten des Hofes Gelegenheit gefunden, das interessante Land nach allen Seiten zu durchstreifen und tatsächlich die Gründung einer deutschen Kolonie von Kaufleuten angebahnt, denn in dieses träumende Land muß deutscher Geist dringen, um Handel und Wandel, Licht und Aufklärung hinein zu tragen. Jedenfalls gehörten die Tage von Siam zu den unvergeßlichsten während der ganzen Reise des Prinz-Admirals. 

 

 
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