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  Fischgiftbaum
 






Der Fischgiftbaum - Barringtonia asiatica

Carl von Linné’s giftige Entdeckung

 

Zwangsläufig stolpert der Wanderer an Südthailands Stränden über pyramidenförmige Früchte, die das Meer mit der Flut anspült. Naturliebhaber, Hobbybotaniker oder nur schlicht Neugierige vermögen diese schwimmfähigen Objekte zunächst nicht recht einzuordnen.

Vorweg: sie sind nicht essbar, im Gegenteil, sie sind giftig!



Angespülte Samenfrüchte
© werner dackweiler


Es handelt sich um die Früchte des „Fischgiftbaums“ (wissenschaftlicher Name: Barringtonia asiatica (L.) KURZ) 1 aus der Pflanzenfamilie der Topffruchtbaumgewächse, ein dichtbelaubter, immergrüner, weit ausladender, zwittriger Küstenbaum, der mit einer Höhe von bis zu 25 m vom tropischen Ostafrika bis in pazifische Gebiete Verbreitung findet. Als anspruchsloser Baum besiedelt er dort strandnahe Habitate, jedoch weiter landeinwärts hinter präsenten Mangrovengürteln. Neben den bis zu 50 cm langen, glänzendharten Blättern, fallen vor allem die handtellergroßen

Blüten des Exoten auf, die von dem Naturforscher, Ethnologen und Reiseschriftsteller Georg Forster, einem Reisebegleiter James Cook’s, bewundernd
beschrieben wurden:

 „…und wir machten eine botanische Entdeckung. Wir fanden nämlich einen Baum, der das prächtigste Aussehen von der Welt hatte. Er prangte mit einer Menge schöner Blüten, die so weiß wie Lilien, aber größer und mit einer Menge Staubfäden versehen waren, die an den Spitzen eine karmesrote Farbe hatten. Es waren ihrer bereits so viele abgefallen, dass der ganze Boden davon voll lag. Diesen schönen Baum nannten wir Barringtonia …“2




Der Fischgiftbaum
© werner dackweiler


Blüten des Fischgiftbaums
© werner dackweiler



Blütenknospen und Früchte des Fischgiftbaums
© werner dackweiler


Verständliche Begeisterung Forster’s, betrachtet man die außergewöhnlichen, pinselförmigen Blüten, bestehend jeweils aus einem Büschel hunderter, feiner, 10 cm langer, weiß-rosafarbener Staubblätter, die aus vier recht unscheinbaren weißen Blütenblättern (Kronblätter) hervor wachsen. Nur für eine einzige Nacht öffnen sich allabendlich die Blüten und fallen zum frühen Morgen zu Boden. Selbst noch hier verströmen sie einen intensiven, süßlich-betörenden Duft. Nicht verwunderlich, dass sich nachtbestäubende Insekten, unter ihnen der weltgrößte Nachtfalter, der „Atlasspinner“ sowie Fledermäuse an dem Nektar des Dauerblühers  laben.

 


Samenfrüchte des Fischgiftbaum
© werner dackweiler

Botanisch ebenso interessant sind die pyramidenförmigen Früchte des Fischgiftbaums. Sie hängen zunächst bis zur Reife grün wie Laternen an den Zweigen, bevor sie zu Boden fallen. Der in der ca. 10 x 10 cm großen Frucht befindliche Einzelsamen ist von außen durch eine unbenetzbare, harte Haut gegen Salzwasser sowie Austrocknung geschützt und unempfindlich. 

Unter dieser ledrigen Haut befinden sich schwammartige, faserige, luftspeichernde Schichten, die die Frucht schwimmfähig machen. Deshalb ordnet man die Fischgiftbaumsamen ausbreitungsbotanisch den “Driftfrüchten“ bzw. den “wasserausbreitenden Schwimmern“ (Nautochoren) zu, wie auch die bekannte Kokosnuss.

Geraten die Samen die sich zunehmend braun färben ins Meerwasser, so bleiben sie bis zu zwei Jahre schwimm- und keimfähig.



         

 


Schwimmfähige Früchte mit Samen
© werner dackweiler



Ausgelöste Samen
© werner dackweiler




Ausgelöste Samen
© werner dackweiler





Wurzelnde Frucht
© werner dackweiler

Alle Teile des Fischgiftbaums werden als giftig eingestuft. Sie enthalten Saponine, welche auch als Mittel in der traditionellen thailändischen Heilmedizin eingesetzt werden. Blüten-, Blatt- und Samenextrakte werden zur Behandlung von Rheumatismus, Magen- und Darmerkrankungen sowie als betäubendes Schmerzmittel verwandt. Seinen  Namen erlangte der interessante Baum durch eine noch immer praktizierte Fischfangmethode: küstennahe, einfache Fischer in Thailands Süden bestätigten, dass sie zermahlene Blüten und Blätter des Baums in natürliche Meerwasserpools zwischen den Felsen geben. Fische und Garnelen werden durch Wirkung des Saponins leicht betäubt, orientierungslos und schwimmen sodann teils auf der Wasseroberfläche, wo sie mühelos eingesammelt bzw. gefangen werden können.

 

 

 

Botanische Nomenklatur

 


                    Kerendikotyledonen

                    Asteriden

 

Ordnung:     Heidekrautartige (Ericales)

Familie:       Topffruchtbaumgewächse (Lecythidaceae)

Gattung:      Barringtonia

Art:              Barringtonia asiatica

Wissen-

chaftlicher

Name:         Barrintonia asiatica (L.) KURZ

Synonyme:  Barringtonia speciosa, Barringtonia butonica, Agasta indica,

                      Mammea asiatica
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  1 Auch „Putatbaum“ oder „Ozean-Gift-Mangrove“ genannt.
   
Englisch: „Sea Poison Tree“,  thai: „Jig Talay“.          
    Das L. steht in der botanischen Nomenklatur für Carl von Linné, dem Entdecker der Pflanze.  

  2 Georg Forster, „Entdeckungsreise nach Tahiti und in die Südsee 1772-1775“, Kapitel 11,
      auf den Seiten des Projekt Gutenberg, 05.08.2014




 © werner dackweiler

 
 
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